Tag Archives: Erotik

Französische Stunde

Sex hat seine ganz eigene Zeitrechnung. Meine beginnt mit einer Französischen Stunde. Einem Erlebnis, so außergewöhnlich, dass ich bis heute mit Freuden daran denke.

Ich sehe ihn noch heute auf mich zukommen. Groß. Schlank. Augen wie Smaragde, so strahlend und voller Energie. Schultern, so breit, dass sie mit Leichtigkeit all meine in diesem Augenblick aufbrandenden sexuellen Fantasien in einem Sack verschnürt hätten tragen können. Ich war überwältigt. Der Moment meines sexuellen Erwachens war gekommen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Er kam näher. Immer näher. Bis er direkt vor mir stand, seine Lippen öffnete und mir ein schlichtes „Na“ entgegen hauchte. Sex in seiner Stimme, auf seinen Lippen und in seinen Augen. Mein Feuer war entfacht von einem Hauch von „Na“.

Im Laufe der nächsten Stunde würde ich es sein, dem ein „Na“ über die Lippen kommt. Weniger gehaucht aber dafür mit „steifer“ Betonung.

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Fortsetzung folgt! 😉

“NO RISK, NO SEX”

Sex an verbotenen Orten. Hier wäre etwa der ‚Lounge-Beischlaf‘ eine gelungene Alternative zur heimischen Matratze. Ein offener Ort. So offen, dass sich mancher eingeladen fühlt, seiner Intimität eine gewisse Note zu verleihen. Ohne Frage eine Note der Marke ‚Verrucht‘. Das fremde Ambiente kann auf den einen oder anderen durchaus attraktivitätsfördernde Wirkung haben. Frei nach dem Motto „Stimulans ist alles“ ergibt man sich dem Beat und führt die Lounge-Ecke einer ganz neuen Bestimmung zu. Bei vorhandener exhibitionistischer Veranlagung kann man durchaus von einem ‚Lounge-Happening‘ sprechen. Andere hingegen kämen gar nicht erst auf den Gedanken ein Intermezzo zu starten, da sich deren Hemmungen in einer inneren Blockade äußern, die gleichwohl den Hosenstall blockiert.

Wer dem ‚Lounge-Happening‘ nur wenig abgewinnen kann aber dennoch das Risiko nicht scheut, der könnte versucht sein, es in einem Restaurant so richtig knistern zu lassen. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine großzügig geschnittene Tischdecke. Aus einem Dinner für zwei kann hier schnell ein zweiseitiges Dinner werden. Oberhalb der Tischplatte mit Beleuchtung und etwas tiefer herrscht schummrige Stimmung.

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“Erotische Exzesse”

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Hin und wieder kommt es vor, dass sich Libido und Verstand eine wahre Schlacht liefern, nicht selten auf Kosten des Verstandes. Wen wundert’s? Mich nicht! In Momenten wie diesen wird die Begierde zur zweiten Haut und sie ist es, die unser Tun diktiert. Ein wahrhaft meisterliches Diktat zeichnet sich durch ein Kompendium ganz abenteuerlicher Sexbuchstaben aus. Von Ahh bis Zerzaust und dazwischen liegt der Hochgenuss der Leidenschaft. Wer träumt nicht von zerwühlten Laken, die von Passion, Begierde und einem ganz eigenen Fieber zu erzählen wissen. Und wer bitteschön träumt nicht davon, dass diese Laken nur der Anfang einer wahrhaft abenteuerlichen Liebesexkursion sind. Startschuss für einen Marathon der ganz besonderen Art. Einem, bei dem man nichts unversucht lässt, um nicht als erster ins Ziel zu kommen. Unsere Fantasie kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, den ein oder anderen Umweg zu gehen. Doch gehen trifft es hier nicht ganz. Die Rede ist eher vom Rutschen, Galoppieren und den seltsamsten Bewegungen, die sich auf Grund des zu vollziehenden Aktes ganz von allein ergeben. Kopfkino. Nichts soll die Verbindung lösen und dennoch treibt es uns von einer Ecke der Wohnung zur anderen. Es kann sogar vorkommen, dass wir zu einer Art erotischen Innenarchitekt mutieren und im Nu wird aus unserem trauten Heim eine Spielwiese. Da kann der Schaukelstuhl schon mal auf dem Bett landen und wir wippen bis uns schwindelig wird. Der Esstisch wird zum Altar und das Badezimmer zum Sex-Spa inklusive Erotikshop. Die Küche wird zum Bistro der Sinne, das Dessert auf dem Liebsten drapiert, versteht sich. Herrliche Sauerei. Was für ein Schlachtfeld.

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Mit Biss, Charme & Zitrone

Das Rezept für den perfekten Barmann.

 

Einen neuen Club zu betreten ist das Eine, wenn der erste Blick allerdings an einem Typen hängen bleibt und sich dort zu verkleben droht, dann kommt Verlangen ins Spiel. Trägt er nun noch ein seine Hüften schmeichelndes schwarzes Stöffchen, auch bekannt als  Kellnerschürze, so wird die Situation ein klein wenig dekadent. Doch darf es das nicht ab und zu auch sein? Bringen spontane Begegnungen und erotisches Kopfkino nicht die nötige Würze ins Leben? Prickelnde Flucht aus dem Alltag ist doch nicht zu verachten! Und genau das war es: prickelnd. Ich wusste nicht, wo mich dieser Abend hinführen würde. Doch ich tat alles, um diesen Moment auszukosten. Ich trank mich durch die Fleisch gewordene Longdrinkkarte und studierte sie von Kopf bis Fuß. Was ich sah gefiel mir und zog mich unweigerlich in seinen Bann. Zog derart stark, dass ich alles um mich herum vergaß. Hier gab es nur ihn und mich und zwischen uns den Tresen. Barrikade, die den Reiz nur noch verstärkte. Mir stand der Sinn danach, alles niederzureißen. Zuerst sollte der Tresen weichen und dann des Kellners Kleidung. Während er seiner Arbeit nachging und einen Cocktail nach dem anderen mixte, schrieb ich derweil an einem erotischen Drehbuch. Eines jener Sorte, welches mir ein wahrhaft fesselndes Fieber bescherte. Hier brauchte ich keine Cocktails, um trunken zu sein. Soviel stand fest. Vielmehr waren es seine Bewegungen, die mich in einen Sinnesrausch versetzten. Die seiner Hüften, als auch die seiner Hände. Ich wünschte, er hätte nicht nur den Shaker so energisch in Bewegung versetzt. Und doch ist es genau dieses „ich wünschte“, welches den Reiz bis heute so lebendig macht. Mein imaginäres Drehbuch wurde nie in die Tat umgesetzt und so bleibt es bis heute ein Geheimnis, ob er seiner Rolle gewachsen gewesen wäre.  Barkeeper en perfection. Und wen wundert’s, wenn ich hinzufüge, nicht nur in Sachen Cocktail-Zubereitung! Es gab keine Bestätigung und auch keine Enttäuschung. Was bleibt ist ein erotisches Drehbuch, welches mir hin und wieder aufregende Nächte bereitet und wahrlich erotisches Futter für so manche Kopfkino-Session liefert.

Mitunter ist es gar nicht so übel, wenn ein Drehbuch sein Geheimnis bewahrt und der Kitzel der Handlung ausschließlich uns selbst in so manch einsamer Nacht ein Fieber der besonderen Art beschert. Die Erfüllung in unseren Träumen könnte durchaus erfüllender sein, als diejenige, die sich unter einer Kellnerschürze verborgen hält. Mag das Stöffchen noch so verlockend sein.

Das Rezept für den perfekten Barmann bleibt für mich eine Kopfkino-Inszenierung. Welchen Titel Ihr erotisches Drehbuch trägt, bleibt ganz allein Ihr süßes Geheimnis.

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Hier spielt die Musik

Wann wird aus einem Saxophon ein ‚Sexophon‘ und wer beherrscht dieses Instrument? Wo kann man die Künste des Spielens erlernen? Und was passiert, wenn man den perfekten Mentoren gefunden hat? Lehrer in Sachen ‚Sexophon‘. Fragen wie diese stellte ich mir nie – bis dato. Bis ich in dieser Bar saß und zwar an einem Abend mit Livemusik. Eine kleine Kaschemme, in der ich mich da wiederfand. Schwarzweiß-Fotografien und Kerzen an den Wänden, gleiches auf den viel zu klein geratenen runden Bistrotischen vor, hinter und neben mir. Ich saß also mittendrin statt nur dabei. Meine Stimmung war annähernd so gedämpft wie das Licht in diesen vier Wänden. Doch dieser Zustand sollte ein schnelles Ende finden, denn ER betrat die ‚Bühne‘, die keine war. Mein Blick fiel auf das gewaltige Instrument in seiner Hand. Perfekt in Form und Glanz. Ich fühlte mich angezogen von seinem Saxophon und konnte es kaum erwarten, bis er tat wozu er kam. Intimität lag in der Luft. Erotik. Kopfkino. Wie gern wäre ich dieses Saxophon gewesen und nur allzu gern hätte er mir einen anderen Namen geben können. Viel Kreativität wäre nicht nötig gewesen, nur der Austausch eines einzigen Buchstaben. Tausche ‚a‘ gegen ‚e‘. Doch würde ich gegen seine zärtliche Geliebte auch nur einen Hauch einer Chance haben? Wie viel Leidenschaft wäre er bereit zu geben, wenn er statt auf dieser goldenen Lady auf einem ‚Sexophon‘ spielen würde? Für welchen Stil würde er sich entscheiden, spielte er auf mir? Jazz, Blues, Chanson? Oder wäre es eine ganze Matinee? Ich hatte Sex im Kopf. Ich schmolz dahin, an diesem kleinen runden Bistrotisch. Eine Begegnung wie so viele und doch etwas ganz besonderes. Was für mich das ‚Sexophon‘ ist, das kann für den Leser dieser Zeilen genauso gut ein Pilates-Kurs mit erotischen Hindernissen oder ein Kellner auf feucht-fröhlichen Abwegen sein. Wer weiß das schon. Aber gerade das macht es ja zu einem Erlebnis der besonderen Art. Denke immer daran wenn Du morgens das Haus verlässt und halte Ausschau nach ‚Goldenen Ladys‘, ‚Pilates-Kurslern‘ und ‚Kellnern mit dem gewissen Etwas‘.

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